8. Dezember 2017

5. SZ-Fachkonferenz

5. SZ-Fachkonferenz Dr. Alfons Niebuer
Ökosysteme contra Policen – was Kunden in Zukunft kaufen

„Die Digitalisierung der Versicherungswirtschaft hat eine entscheidende Phase erreicht“ erläuterte Dr. Alfons Niebuer auf der 5. SZ-Fachkonferenz: Versicherung und Internet. Ab sofort ginge es darum, für den Kunden Plattformen anzubieten und Ökosysteme aufzubauen. Denn nur so könne die Kundenschnittstelle dauerhaft belegt werden, führte Niebuer, Partner für die Versicherung bei SMP Strategy Consulting aus.

Auf der Konferenz in Köln belegte Niebuer seine These mit zahlreichen Beispielen. Amazon war früher Händler. Bis heute ist ein Amazon-Ökosystem zum Thema „Alltag und Haushalt“ entstanden mit dem Ziel, den Kundenalltag weitgehend zu durchdringen – von Prime bis Alexa - und demnächst vielleicht auch mit eigenen Versicherungen. Pharmakonzern Roche löst sich auch vom produktorientierten Geschäftsmodell und arbeitet an einer offenen Plattform für Diabetiker. Der Anspruch: „Dem Patienten das Leben mit Diabetes so einfach wie möglich zu machen“. Auch hier ist die klare Abkehr vom Produktansatz gegeben. Krankenversicherer können dann Teilnehmer eines solchen Netzwerkes werden und darüber die Schnittstelle zum Kunden herstellen. „Vertikalisierung“ ist das Zauberwort.

"Branchenübergreifende Kooperationen gewinnen daher massiv an Bedeutung“, stellte Niebuer ausführlich dar, „keiner gewinnt allein!“. Entsprechend waren die Gewinner, ausgezeichnet mit dem digitalen Leuchtturm, in diesem Jahr echte Netzwerker. Für 2017 geht einer der vier vergebenen Preise an Element.

Was Element mit ihrem B-to-B-to-X Ansatz meint, fassen die Preisträger wie folgt zusammen: "Wir arbeiten mit großen Portalen, Versicherungen und E-Commerce Unternehmen zusammen, um deren Leistungen für ihre Kunden, unter ihrer eigenen Brand zu versichern. Wir tauchen dabei nur noch im Kleingedruckten auf.“ Auch die Fachkonferenz selbst bot den Teilnehmer die Gelegenheit das eigene Netzwerk auszubauen.